Probelehrveranstaltungen

„Bei Ihrer Probelehrveranstaltung erleben Sie den Hörsaal aus einer ganz neuen Perspektive und können zeigen, was in Ihnen steckt. Bühne frei!“

Prof. Dr. Sevim Süzeroglu-Melchiors
Digital Entrepreneurship und Finanzierung
OTH Regensburg

Die erste Hürde haben Sie bereits genommen, wenn Sie auf Ihre Bewerbung hin eine Einladung für eine Probelehrveranstaltung sowie zu einem Gespräch mit dem Berufungsausschuss erhalten. Hierbei können Sie nicht nur Ihre wissenschaftliche oder künstlerische Qualifikation, sondern auch Ihre hochschuldidaktischen Fähigkeiten sowie Ihren Praxisbezug unter Beweis stellen.

Eine Probelehrveranstaltung ist, wie der Name schon sagt, eine Lehrveranstaltung und kein wissenschaftlicher Fachvortrag. Am besten üben Sie diese schon vor Publikum (Freunde, Bekannte, Familie), um unter realitätsnahen Bedingungen zu testen, wie Sie und Ihre Lehrveranstaltung auf andere wirken. Und lassen Sie sich dabei unbedingt mit einem Smartphone filmen, damit Sie sich auch selbst ein Bild machen können.

Probelehrveranstaltung

Bei der Probelehrveranstaltung halten Sie einen Probevortrag zu einem bestimmten Pflichtthema (üblich sind 20 bis 45 Minuten). Im Anschluss daran findet eine Diskussion mit dem Auditorium statt. Gegebenenfalls schließt sich noch ein Wahlvortrag (üblich 15 bis 20 Minuten mit Diskussion) an, der Ihnen die Möglichkeit bietet, mit Ihren Kompetenzen und Erfahrungen zu glänzen, da Sie frei in der Wahl des Themas sind.

Informationen aus dem Einladungsschreiben

Aus der Einladung erfahren Sie das Thema des Pflichtvortrags, ob zusätzlich ein Vortrag zu einem Thema Ihrer Wahl gewünscht ist, den zeitlichen Rahmen, die Zusammensetzung des Publikums (Berufungsausschuss oder auch weitere Professorinnen und Professoren sowie Studierende mit Angabe ihrer Vorkenntnisse/ Angabe der Semester).

Sollten wichtige Informationen noch fehlen oder Unklarheiten bestehen, telefonieren Sie mit der/dem Vorsitzenden des Berufungsausschusses.

Womit Sie punkten!

Selbstsicherheit und Kompetenz beweisen Sie z.B. durch freie Rede, klare Strukturierung, verständliche Formulierungen, anschauliche Beispiele aus der Praxis, prägnante Aussagen, exakte Zeiteinteilung, gute Arbeitsmaterialien, gekonnten Einsatz von Medien (z.B. Handout zum Vortrag) und angemessene Kleidung (eher formell).

Sinnvoll ist es, wenn Sie in Ihrem Probelehrvortrag bzw. in beiden Vorträgen Anstöße für die daran anschließenden Diskussionen geben – möglichst so, dass sie auch von Studierenden aufgegriffen werden können (z.B. aktuelle Forschungsergebnisse, Projekte, Publikationen oder offene Fragen).

Tipps

  • Präsentieren Sie klar und verständlich!
    Nur wenige im Publikum sind Spezialisten/innen im ausgeschriebenen Gebiet.
  • Zielgruppe im Auge behalten!
  • Begeistern Sie! Ihr Vortrag vermittelt auch einen Eindruck Ihrer didaktischen Fähigkeiten.
    Vermitteln Sie einen Überblick über das Vortragsthema mit den wichtigsten und aktuellen Neuerungen!
  • Zeigen Sie an einigen Stellen Tiefe zum Vortragsthema – am besten in Verbindung mit Ihrer Praxiserfahrung!
  • Zeigen Sie Forschungs-/Lehrperspektiven auf!
  • Beziehen Sie das Auditorium durch offene Fragen in Ihren Vortrag mit ein, halten Sie Blickkontakt!
Portrait Professorin Susanne Runkel

„An HAWs zählt besonders Ihre Fähigkeit, Lerninhalte praxisnah, anschaulich und didaktisch gelungen zu vermitteln: Sie punkten mit anschaulichen Beispielen. Am besten aus Ihrer eigenen praktischen Erfahrung.“

Prof. Ing. Susanne Runkel
Architektur und Bauwesen
Hochschule Augsburg

Berufungsgespräch

Das Gespräch mit dem Berufungsausschuss findet in der Regel direkt nach der öffentlichen Probelehrveranstaltung statt. Bei diesem Gespräch geht es nicht direkt um die wissenschaftliche Qualifikation, sondern ob Sie mit Ihrer Persönlichkeit überzeugen können.

Fragen zu folgenden Themen spielen hierbei eine Rolle: Organisation, Ressourcen, Akquirierung von Drittmitteln sowie zukünftige Entwicklung des Faches, Studienplan, Lehrformen, akademische Selbstverwaltung und mögliche Forschungsaktivitäten.

Gespräch mit dem Berufungsausschuss

Zur Vorbereitung sollten Sie sich auf der jeweiligen Website umfassend über die Hochschule sowie die Fakultät der ausgeschriebenen HAW-Professur informieren und/oder die Hochschulfrauenbeauftragte bzw. den Hochschulfrauenbeaufragten kontaktieren. Machen Sie sich auch kundig zu Aspekten wie Lehre an der Fakultät, Forschungsschwerpunkte Ihrer möglichen künftigen Kolleginnen und Kollegen, Modulhandbücher, Situation der Studierenden in der Fakultät bzw. an der Hochschule.

Beim Berufungsgespräch mit den Mitgliedern des Berufungsausschusses (unter Ausschluss der Öffentlichkeit) geht es vor allem um die Frage, welche Lehrveranstaltungen Sie abdecken können (u.U. auch außerhalb der ausgeschriebenen Fachrichtung). Meist versucht man, durch mehr oder weniger geschickte Fragen zur Sache und zur Person, Ihre Motivation und Ihre Persönlichkeit etwas besser kennenzulernen.

Treten Sie während des Berufungsgesprächs aufgeschlossen, bestimmt und freundlich auf. Je engagierter und interessierter Sie wirken, desto besser! Wenn Sie z.B. einen Wohnortwechsel von vornherein ablehnen oder Zweifel an der Ernsthaftigkeit Ihrer Bewerbung erwecken, können Sie selbst beste Chancen zunichtemachen.

An einigen Hochschulen wird gegebenenfalls im Anschluss noch ein Gespräch mit einer externen Personalberatung durchgeführt.

Mögliche Fragen

  • Was motiviert Sie für eine Professur?
  • Was motiviert Sie genau für diese Professur?
  • Was macht diese Hochschule für Sie attraktiv?
  • Inwieweit sind Sie bereit, sich in die akademische Selbstverwaltung mit einzubringen? Welche Aufgaben/ Funktion sind für Sie hierbei vorstellbar?
  • Aus welchem Grund haben Sie sich für das Thema/Praxisbeispiel entschieden?
  • Welche Lehrformen setzen Sie ein?
  • Welche Module können Sie übernehmen?
  • Welche Projekte haben Sie angestoßen bzw. eigenverantwortlich durchgeführt?
  • Welche Forschung schwebt Ihnen vor?
  • Können Sie Lehrveranstaltungen in Englisch halten?
  • Haben Sie Kontakte ins Ausland?
  • Was sind Ihre Stärken/Schwächen?
  • Wann können Sie anfangen? Wie sind Ihre Kündigungsfristen?

Noch ein Tipp: Überlegen Sie sich im Vorfeld ein paar Fragen zur Situation an der Hochschule sowie zur Lehre und Forschung an der Fakultät. Und üben Sie das Berufungsgespräch mit Personen Ihres Vertrauens.

Sie möchten Professorin werden? Dann zögern Sie nicht und bewerben Sie sich an einer HAW in Bayern!

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